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Sensitiva amorosa. [przypis autorski]
Sind — durchzittert — Die Grenzen unserer geistigen Vermögen sind zweifels ohne außerordentlich enge im Verhältnis zu der Unendlichkeit, welche uns umgibt; aber wenn wir das, was wir nicht begreifen können für unmöglich halten und überhaupt nur schwer und nur wenig begreifen, so gleichen wir fast jenem Skeptiker der Komödie, der nur deshalb glaubte, daß er lebe, weil er sich jeden Augenblick betasten konnte. Ich will, um obige zwei Verse zu rechtfertigen, hier nicht des Langen und Breiten reden, wie es möglich sei, daß Leute zuweilen künftige und entfernte Ereignisse vorhergesehen haben oder ob eine unglückliche Ahnung nicht gerade deshalb in Erfüllung geht, weil wir daran glauben; ich will keine bekannten Beispiele aus alter oder neuer Geschichte anführen, ich will bloß eines besondern und uns nahe berührenden Falles gedenken, an den sich ein für das Land nicht genug zu bedauernder Verlust knüpft. Der berühmte Taddäus Czacki, ein Mann von ungewöhnlich reichem Wissen, seltener noch durch seine uneigennützige Aufopferung für das allgemeine Wohl, dessen Andenken in so vielen Herzen durch die tiefe Verehrung und den reinsten Dank gegen ihn fortlebt — erklärte oft seinen Freunden, daß er von den wichtigeren Ereignissen seines Lebens stets im Voraus durch eine Ahnung Kenntnis gehabt; sogar seinem Tode ging eine unerklärliche Warnung vorher. Einige Tage vor seiner kurzen Krankheit und vor seinem Verscheiden versicherte er seinen Hausbewohnern, daß es ihm scheine, als wenn er in seinem Schlafzimmer seinen Freund und Verwandten, den General Karwicki sähe, wie er sterbe und ihn zu sich rufe. Wie wunderbar und schrecklich gingen diese Worte in Erfüllung, als nach einigen Tagen die Nachricht von dem Tode des viele Meilen entfernt wohnenden Generals ankam und in Kurzem auch Czacki dem Rufe seines Freundes folgte. Aber wie kann man ähnliche Erzählungen glauben ohne dem Antlitz, das den Ausdruck kalter Überlegung hat, ein Lächeln zu entlocken? Man muß sich vom Physiker u. Metaphysiker erst die Erlaubnis dazu erbitten, denen man wohl mit Shakespeare zurufen könnte: «Es gibt mehr Dinge im Himmel und auf Erden, als eure Schulphilosophie sich träumen läßt.« (Malczewski) [przypis autorski]