1Unsel'ger Kleiderstaat, bei dem ich Leid empfinde,
Von meinem liebsten Kinde!
Wozu müsst ihr auf euch die trüben Blicke kehren,
Mein Leid noch zu vermehren?
5Nie wieder hüllt in euch sie ihre zarten Glieder,
Nein, niemals, niemals wieder!
Es hält der ew’ge Schlaf sie eisern, hart umfangen.
Nie wieder wird sie prangen
In buntem Sommerkleid, goldfarbnen Gürteln, Bändern,
10Der Mutter Liebespfändern!
Nicht solche Lagerstatt, mein teures Mädchen, hätte
Die Mutter dir als Bette,
Die arme, zugedacht, nicht solch ein Angebinde
Versprach sie ihrem Kinde!
15Ein Hemdlein gab sie bloß, ein schlichtgewebtes Röcklein,
Der Vater Erdenbröcklein
Dir unters Köpfchen. Ach! Nun ruhn sie im Vereine,
Versperrt in einem Schreine!